Charlottesville ein Jahr danach – was bleibt?

"Shield wall" in Charlottesville
Lesedauer: 10 Minuten

Heute vor genau einem Jahr: In Charlottesville, Virginia findet die seither weltweit berüchtigte Kundgebung “Unite the Right” ein frühes Ende. Nach schwersten Krawallen sind am Abend drei Tote zu beklagen. Die Nachbeben halten nicht nur in den USA bis heute an.

Inzwischen ist schon einige Wochen klar: In Charlottesville selbst wird heute von rechts gar nichts stattfinden. Fällt aber nicht ins Gewicht. Es wurde schon vor Wochen der prophylaktische Ausnahmezustand ausgerufen. Die endgültige Genehmigung für den tatsächlichen Aufguß von “Unite the Right” unweit vom Weißen Haus steht tatsächlich erst seit dem 9. August.

In Charlottesville selbst indes prügeln sich allen Ernstes schon seit gestern Linke und sonstige “Engagierte” mit Polizei und Journalisten(!) herum. Nun, wie ein gewisser Klaus Hülbrock vor 31 Jahren einmal schrieb (und danach Lehrer wurde): »Ich konnte und wollte (und will) eine klammheimliche Freude nicht verhehlen.« Und wie man jenseits des Großen Teichs so schön sagt: You’ve made your bed, now lie in it. Daß die Spießgesellen vom letzen Jahr sich nun gegenseitig an die Gurgel gehen, ist nicht nur im übertragenen Sinne ironisch. Es ist auch allemal verdient. Und ich bin jetzt schon sehr gespannt darauf, wie vor allem CNN in den nächsten Tagen alles zurechtbiegen wird. Vielleicht werden wir sogar die US-Version der Berichterstattung nach den G20-Krawallen in Hamburg sehen. Sie wissen schon, Linke haben nichts gemacht, das waren alles verkleidete Nazis und Provokateure der Polizei…

Zum ursprünglichen Ereignis habe ich mich in den Folgetagen hier bereits geäußert. Dem habe ich bis heute nichts hinzuzufügen. Ebensowenig werde ich die bislang nicht widerlegte Einschätzung zur Cause cé­lè­bre revidieren, auch wenn Bestmenschen darob schwer atmen. Noch sind wir eben nicht so weit, daß pure Empörung die Realität zu verändern vermag. Gut so!

Charlottesville – Anteilnahme mal anders
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